Entstehung der Schützengesellschaft Niklasreuth-Wörnsmühl
Schon im Jahre 1805 bildeten sich durch Aufruf von Kurfürst Maximilian I. von Bayern Gebirgsschützenkompanien, unter anderem auch in Niklasreuth und Wörnsmühl. Bis ins Jahr 1869 waren die Kompanien bereitgestanden und an verschiedenen Auseinandersetzungen beteiligt. Doch dann enthob man sie in diesem Jahre ihres militärischen Charakters. So wurde 1870 der Zimmer- und Feuerstutzenverein Niklasreuth-Wörnsmühl gegründet, genehmigt und anerkannt vom Bezirksamt Miesbach.
Bis zum Jahre 1872 stiegen die Mitglieder bereits auf die stattliche Zahl von 116 an. Der Erste Schützenmeister bei der Gründung war Anian Zehetmaier, Großkirchberg. Der Zimmerstutzenverein trennte sich von den Feuerschützen im Jahre 1885 und nannte sich Niklasreuth-Wörnsmühl.
Nach mehrmaligen Mahnungen des Bezirksamtes mußte im Jahre 1890 eine Schutzmauer entlang der Schießanlage errichtet werden. Auch die Zuganlagen bedurften ständiger Reparatur; 1905 ersetzte diese Andreas Seemüller durch zwei Drehscheiben, die von längerer Lebensdauer waren.

Die Zahl der Mitglieder wurde immer geringer, 1923 waren es nur noch 14 Männer, die jährlich zwei oder drei Übungsschießen abhielten. Der Erste Schützenmeister Johann Nägele scheute keine Mühen, den Verein unbedingt wieder in die Höhe zu bringen, leider war es ihm nicht mehr möglich.
Deshalb wurde 1927 die Schießanlage dem Erdboden gleichgemacht und eingeebnet. So blieb von den einstigen Gebirgsschützen nur noch der Zimmerstutzenverein, der bis heute als Schützengesellschaft Niklasreuth-Wörnsmühl besteht.
Die Gebirgsschützen, die übrigens 1908 beim Wirt in Niklasreuth als historischer Verein wieder gegründet wurden sind heute die Gebirgsschützenkompanie Elbach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und einer 14jährigen Pause konnte am 1. Oktober 1952 die erste Schützenversammlung einberufen werden.
Das erste Kranzlschießen fand 14 Tage später statt. In der Hauptversammlung am 14. Dezember 1953 fiel die Wahl des Ersten Schützenmeisters auf Andreas Seemüller; seine Amtsbestätigung erfolgte am 7. Dezember 1957. Aus der Versammlung am 13. März 1960 ging Josef Bernlochner als Erster Schützenmeister hervor und Andreas Seemüller wurde die Würde des Ehrenschützenmeisters zuteil.
Die Mitgliederzahl war von 37 im Jahre 1938 auf 69 im Jahre 1960 angewachsen.
Im Jahre 1971 feierte die Schützengesellschaft das 100jährige Vereinsbestehen mit einem Jubiläumsschießen. Am 14. Dezember 1974 fand das erste Andreas-Seemüller-Gedächtnisschießen statt. Die Gedächtnisschießen werden noch heute für verdiente Mitglieder des Vereins durchgeführt, ein Wanderpreis wird zehn Jahre lang ausgeschossen und somit dem verstorbenen Kameraden gedacht.
Mit Doris Pendelin erreichte beim Königsschießen 1979 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Frau den Sieg als Schützenkönigin.
Sein 125jähriges Bestehen feierte der Verein 1985 mit einem Jubiläumsschießen und einem Kirchenzug. Es beteiligten sich sechs befreundete Schützenvereine.


Aus der Jahreshauptversammlung im Jahre 2002 ging ein neuer Vorstand hervor, mit Anton Bichler als Ersten Schützenmeister. Die Versammlung stimmte darüber ab, eine Fahne anfertigen zu lassen, 2004 konnte sie endlich bestellt werden. Am 5. Juni 2005 erfolgte im Rahmen des 135jährigen Vereinsjubiläums ihre feierliche Weihe.
Mit dem Tod unseres Vereinswirtes Jakob Jost im Jahr 2011 mussten wir uns ein neues Vereinslokal suchen, das Gasthaus Nägele nahm uns herzlich auf. Zur Erfüllung der Anforderungen des Landratsamtes bauten wir in kompletter Eigenleistung einen neuen Schießstand in den bestehenden Saal ein. Der Stand verbirgt sich in der Musikbühne und kann hydraulisch hochgefahren werden. Dadurch bleibt der Saal weiterhin vielfältig für Veranstaltungen nutzbar. Nach zwei Jahren Bauzeit in denen der Schießbetrieb ruhen musste, feierten wir am 12. Juli 2013 seine festliche Einweihung.
Bei der Jahreshauptversammlung 2018 übernahm Nikolaus Kirchberger das Amt des Ersten Schützenmeisters und löste Anton Bichler nach 16 Jahren ab. Unser 150jährige Vereinsjubiläum musste wegen der Pandemie ausfallen, vorerst ist es auf 2023 verschoben worden.